FintechWorld24
Haben Sie schon mal mit einem Bot über Ihre Finanzsituation gechattet?
Würden Sie Ihren Ausweis von einer künstlichen Intelligenz überprüfen lassen?
Wenn Sie bei diesen Fragen ins Grübeln kommen, sind die Themen der Fachmesse FintechWorld24, die wir besucht haben, auch für Sie interessant…
Zahlreiche Aussteller, FinTechs und Dienstleister waren vor Ort – insgesamt diskutierten mehr als 600 Teilnehmer Mitte März über die neuesten Entwicklungen rund um die Finanzbranche und den Einsatz innovativer Technologien. Die Fachmesse FintechWorld24 fand in der rustikal-hippen Location Motorwerk im Berliner Stadtteil Weissensee statt. Auch wir von goldbach financial waren dabei und haben interessante Einblicke gewonnen, auch der ein oder andere neue Kontakt mit wichtigen Fachleuten wurde geknüpft.
Generative AI und die Automatisierung von Prozessen
Ein grosses Thema war Generative AI, also ‚erzeugende‘ künstliche Intelligenz, die in der Costumer Experience die Automatisierung von Prozessen unterstützt und auch im Bereich Telefoninkasso neue Wege aufzeigt, etwa dass Verbraucher schnellere Antworten erhalten können oder weitere Anwendungsmöglichkeiten wie Chatbots oder intelligente Formulare und Datenbankschnittstellen ermöglicht. Ein ganz neuer Ansatz ist etwa die erstebank.ai mit dem Versuch, eine KI-gestützte Bank rein digital aufzustellen. Es handelt sich um eine innovative Plattform, die von der Erste Bank und der österreichischen Sparkasse entwickelt wurde, um Kund*innen bei finanziellen Angelegenheiten zu unterstützen. Die Plattform nutzt künstliche Intelligenz, um Informationen über Finanzprodukte, -dienstleistungen und -themen bereitzustellen. Man erhält Antworten auf Fragen zu Finanzgesundheit, Bankprodukten und -services. Nach eigener Aussage wurde die erstebank.ai geschaffen, um Kund*innen zu helfen, ihre finanzielle Gesundheit zu verbessern und sie mit relevanten Informationen zu versorgen.
IBAN-Prüfung bald verpflichtend
Ein weiterer interessanter Punkt für Endverbraucher und ihr ‚Bezahlerlebnis‘ ist die IBAN-Prüfung mit Kundennamen: der Service, der voraussichtlich im Herbst 2025 verpflichtend eingeführt wird, überprüft den Namen des Zahlungsempfängers und vergleicht ihn mit dem im Zahlungsvorgang eingegeben Namen. Passen IBAN und Name nicht zusammen, muss eine Warnmeldung angezeigt werden. Diese muss auftauchen, bevor Nutzer die Überweisung abschicken können. Das soll davor schützen, dass Bankkunden aktiv Geld auf Konten von Betrügern überweisen. Nach dem Check bleibt es dennoch dem Kunden überlassen, ob er die Überweisung durchführen möchte oder nicht.
Ein sehr wichtiger Aspekt für uns als Finanzdienstleister ist unser Image in den sozialen Medien, die im Zuge der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung – wir wollen nicht nur generell sichtbarer werden, sondern vor allem auch erklärend und hilfreich sein. Hier konnten wir sehr interessante Einblicke von Jürgen Schmitt, einem der bekanntesten Finfluencer (Bankbart), bekommen: entscheidend ist die persönliche Sichtbarkeit und dass für die Adressaten ein Mehrwert entsteht. Um diese Ziele zu erreichen, genügt es nicht, hin und wieder auf Kommentare zu antworten – im Idealfall sollte 2-3 mal pro Woche etwas gepostet werden. Für Unternehmen ist es sinnvoll, den Mitarbeiter*innen genügend Freiraum beim Posten auf der Unternehmensseite zu geben, trotzdem solle eine Social Media Guideline existieren, die einen entsprechenden Rahmen vorgibt. Im Hinblick auf eine gute Vernetzung ist es wichtig, Unternehmen und Kontakte mit Likes und Kommentaren zu unterstützen, die im selben Bereich aktiv sind.
An zwei Tagen wurden auf mehreren Pitch-Bühnen im Rahmen des Startup-Wettbewerbs auch innovative Ideen aus den Bereichen RegTech, Digitalisierung, Fraud Protection und finanzielle Bildung vorgestellt, die Banken und Finanzdienstleistern dabei helfen, verschiedene Probleme anzugehen, die bei der digitalen Transformation entstehen.
Unser Fazit
Als Ergebnis nehmen wir von der FintechWorld24 mit: Technologie wird auch in Zukunft das Leben der Menschen stark beeinflussen und gerade im Finanzbereich sind durch KI umwälzende Entwicklungen zu erwarten.
Trotzdem bleiben der menschliche Faktor und der persönliche Umgang miteinander wichtige Aspekte, wenn es um Geld geht. Denn auch wenn künstliche Intelligenz immer mehr Platz in unserem Alltag einnimmt – sei es nun erkennbar auf den ersten Blick oder im Hintergrund –, wird es weiterhin Bereiche geben, die natürliche Intelligenz erfordern. Auch im Forderungsmanagement werden Prozesse immer weiter automatisiert, wir sind aber der Meinung, dass gerade hier der persönliche Austausch und die individuelle Lösungsfindung essentiell für den Erfolg unserer Arbeit und die Zufriedenheit der Verbraucher*innen sind.
Es gibt eben einfach Themen, die möchte man mit Menschen besprechen.